Fishbowl-Technik: Offene Diskussionen in strukturierter Form

Lesedauer 2 Minuten

In Gruppenarbeit und Diskussionsrunden ist es oft schwierig, eine ausgewogene Kommunikation zu gewährleisten. Die Fishbowl-Technik bietet eine innovative Methode, die Diskussionen organisiert und gleichzeitig eine Vielzahl von Perspektiven integriert.

Was ist die Fishbowl-Technik?

Die Fishbowl-Technik, auch Fischschalen-Methode genannt, ist eine Moderationsmethode für Gruppendiskussionen. Dabei sitzen die aktiv diskutierenden Teilnehmer in einem inneren Kreis („Fishbowl“), während die übrigen Personen im äußeren Kreis zuhören. Dieser Aufbau ermöglicht es, dass sich Diskutierende und Zuhörer in klar definierten Rollen abwechseln, um eine strukturierte und dennoch dynamische Interaktion zu fördern.

Merkmale und Vorteile der Fishbowl-Technik

Klare Rollentrennung
Die Unterteilung in aktive Diskutierende und Zuhörer schafft Struktur und vermeidet Durcheinander.

Flexibilität
Diese Technik kann für verschiedenste Gruppengrößen und Themen angepasst werden, von Workshops bis hin zu öffentlichen Debatten.

Förderung aktiven Zuhörens
Die Zuhörer im äußeren Kreis können sich vollständig auf die Diskussion konzentrieren und reflektieren, bevor sie selbst aktiv werden.

Gleichberechtigter Zugang
Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, sich in den inneren Kreis zu begeben und aktiv an der Diskussion teilzunehmen, wodurch eine breite Meinungsvielfalt gewährleistet wird.

Wie funktioniert die Fishbowl-Technik?

1. Vorbereitung des Setups
Die Stühle werden so angeordnet, dass ein kleiner innerer Kreis von Stühlen (für die Diskutierenden) von einem größeren äußeren Kreis (für die Zuhörer) umgeben ist.

2. Einleitung und Regeln
Der Moderator erklärt die Regeln der Technik. Dabei wird klargestellt, wie die Teilnehmer zwischen den Rollen wechseln können und welche Zeitlimits gelten.

3. Diskussion im inneren Kreis
Eine ausgewählte Gruppe startet die Diskussion im inneren Kreis. Die restlichen Teilnehmer hören zu, ohne einzugreifen.

4. Rollenwechsel
Zuhörer können die Plätze mit Diskutierenden tauschen, indem sie beispielsweise auf einen freien Stuhl im inneren Kreis wechseln. Dies ermöglicht eine dynamische und abwechslungsreiche Diskussion.

5. Abschluss und Zusammenfassung
Am Ende der Sitzung fasst der Moderator die Kernaussagen und Ergebnisse zusammen. Dies hilft, die gewonnenen Erkenntnisse festzuhalten.

Praxisbeispiel: Anwendung in der Teamarbeit

Ein Team möchte eine neue Strategie für ein Marketingprojekt entwickeln. Die Diskussion beginnt mit einer kleinen Gruppe von Experten, die im inneren Kreis ihre Ideen präsentieren. Zuhörer aus dem äußeren Kreis wechseln nach Bedarf in den inneren Kreis, um Fragen zu stellen oder ihre Meinungen einzubringen. Durch diese Methode entstehen strukturierte und kreative Lösungen.

Tipps für erfolgreiche Fishbowl-Diskussionen

  • Klare Regeln aufstellen: Die Teilnehmer sollten wissen, wie und wann sie ihre Rollen wechseln können.
  • Zeitlimits setzen: Begrenzte Zeiträume für Diskussionen sorgen für Effizienz und halten die Runde fokussiert.
  • Moderator einbinden: Ein Moderator hilft dabei, die Diskussion zu steuern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen.
  • Ergebnisse festhalten: Die Diskussionsergebnisse sollten dokumentiert werden, um sie für weitere Prozesse nutzen zu können.

Fazit

Die Fishbowl-Technik ist eine effektive Methode, um Diskussionen strukturiert und inklusiv zu gestalten. Sie fördert aktives Zuhören, ermöglicht den gleichberechtigten Austausch von Meinungen und bietet Raum für tiefgehende Gespräche. Besonders in Gruppen mit vielen Teilnehmern ist diese Methode ideal, um eine offene und produktive Kommunikation zu gewährleisten

David Taskiran

ist Experte für agile Arbeitsmethoden und langjähriger SAP-Berater. Mit einem besonderen Fokus auf Projekteffizienz und Teamdynamik teilt er in diesem Blog praxisnahe Tipps und Einblicke, um Projekte erfolgreich und agil umzusetzen.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …

Beliebte Beiträge